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Das leidige Zusammenspiel von Propaganda und Schauspielkunst

Das leidige Zusammenspiel von Propaganda und Schauspielkunst https://www.dz-g.ru/Das-leidige-Zusammenspiel-von-Propaganda-und-Schauspielkunst

Warum ist das Gejaule ob des Tabubruches so laut? Politisch korrekte Schauspielerinnen und Schauspieler sind das Rückgrat von Propaganda in Werbung, Theaterstücken und Spielfilmen. Gesteuert durch staatliche Filmförderung, subventionierte Theater und stattliche Honorare im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird die gesellschaftliche Atmosphäre erzeugt, die den Marionettenspielern dienlich ist. Zu allem tanzen noch die politischen Puppen und die Maulhuren der Leitmedien. Das war schon immer so und ist kein Privileg von Staaten im Sinne der letzten Jahrhunderte.

PeVau zum Begriff „Maulhure“: „Neuerdings, vor dem Hintergrund des journalistischen Niedergangs unserer Leitmedien, versteht man unter einer Maulhure jemanden, dessen Maul man mieten, anheuern kann. Das sind z. B. Leute, die unter der Tarnung als Journalist oder Journalistin Propaganda im Sinne derer betreiben, die sie bezahlen oder von denen sie abhängig sind.“

24. April 2021 | Wolfgang Prabel: Leute, die man nicht kennt, vor denen man sich ekelt
M. Stoll: „Jetzt war die Biermann-Affäre. In 13 Jahren fällt die Mauer.“

Gemessen am Gesamtvolumen aller Produktionen in der Werbung, in den Theatern und in der Filmindustrie gibt es zu viel Schauspieler. Nur eine Minderheit ist ausgelastet. Die Masse hat nur gelegentliche Engagements zu Taschengeldhonoraren. Etliche sind komplett draußen. Nicht nur Hollywood-Weltstars überbrücken die Drehpausen durch ihre Hauptberufe, sondern auch die große Masse der kleinen weitgehend unbekannten Darsteller.

Weniger als fünf Prozent haben so viel eingenommen, dass sie finanzielle Rücklagen bilden konnten, um Zeiten der Arbeitslosigkeit zu überbrücken – und wenn doch, dann hauen viele das Geld auf den Kopf und verprassen es binnen kurzer Zeit.

Nur wer „Die Wissenschaft des Reichwerdens“ verinnerlicht hat, gelangt zu einer freien und unabhängigen Lebensführung, die Gesäßkriecherei und Prostitution erspart. Der Klassiker von Wallace D. Wattles wurde erstmals 1910 aufgelegt. Ich kenne ihn erst seit Dezember 2020 und habe das Gelesene sofort angewandt. Mein Ortswechsel im Februar und März von Sachsen nach Thüringen ist die unmittelbare Folge davon.

Wer nicht Heil Corona schreit, ist kein guter Mensch mehr – Gerald Grosz zur Schauspielerinitiative
23. April 2021 | Gerald Grosz
Jan Josef Liefers, Nina Proll, Manuel Rubey und 47 weitere bekannte Schauspielerinnen und Schauspieler des deutschsprachigen Raumes, allesamt bisher politisch „unverdächtig“, finden sich nach ihrer Kritik an der alternativlosen Lockdownpolitik, auch aus einer Betroffenheit angesichts der Hoffnungslosigkeit ihres eigenen Berufsstandes, über Nacht im Kreise vermeintlicher Rechtsextremer, Neonazis, Coronaleugner.

Also in der vom medialen und politischen Establishment erzwungenen und kollektiv betitelten Gemeinschaft der politischen Leprakranken, die keinen Anspruch auf Meinungsfreiheit haben, die zu Unberührbaren erklärt wurden, deren Denken, deren Sprechen und am Ende sogar deren Existenz wie der Virus neutralisiert werden muss.

Widerstand gegen die Aushöhlung der Grundrechte, Kritik an der Spaltung der Gesellschaft, Missbilligung an dieser fortgesetzten Zerstörung der Grundpfeiler unseres Daseins werden pauschal als querdenkende, antisemitische, neonazistische, rechtsextreme Primitivität des zur Sprachlosigkeit verurteilten Pöbels qualifiziert.

Jeder, der nicht tagein und tagaus die kollektive Panik und Hysterie offen und für alle sichtbar zur Schau stellt, nicht jeden Tag das Lied des gemeinschaftlichen Selbstmordes unserer Gesellschaft singt, der nicht willfährig und untertänig jede widersprüchliche Maßnahme einer idiotischen, ja wahnsinnigen Politik mitträgt, ist ein Paria.

Und wird folgerichtig in seiner beruflichen Existenz, ja in seinem gesellschaftlichen Stand für vogelfrei erklärt. Wer nicht Heil Corona schreit, ist kein guter Mensch mehr. Jeder Kritiker dieser Corona-Politik darf mit Hass und Hetze, mit dem Dreckskübel der Verächtlichmachung übergossen werden. Sippenhaftung inklusive!

Die Richter, die in dieser neu auferstandenen Blockwartzeit darüber urteilen und die aufmüpfigen Delinquenten dem öffentlichen Pranger aussetzen, sind ausgerechnet jene, die sich aber ohnedies nur sonntags gegen Hass und Hetze und Vorverurteilung, sich immer nur für das Gute und Wahre, aussprechen. Sonntagsdemokraten eben.

Und nun trifft es 50 Schauspieler, die ihrem Ansehen, ihrem Recht auf Meinungsfreiheit, ihrer Kritik ohnedies künstlerisch und intellektuell redlich vorgetragen, beraubt werden sollen. Und wir sehen, dass niemand davor gefeit ist, dieser neuen faschistoiden Meinungsdiktatur ausgeliefert zu sein. Und jeder, wirklich jeder, egal wo er politisch steht, über Nacht im aktualisierten Nazi-Eck, also den Corona-Leugnern, landen kann.

Für Wahrhaftigkeit und Rechtschaffenheit braucht man heute im 21. Jahrhundert Mut, eine dicke Haut, Unabhängigkeit und ein schnelles Pferd!

Volker Pispers: Wem gehören die Leitmedien?
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Politik ist nur der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.

Die Menschen werfen sich im Politischen wie auf dem Krankenlager von einer Seite zur andern, in der Meinung besser zu liegen.

Wenn die gesamte politische Handlungsbefugnis in der Hand des Volkes liegt, so ist gerade die Gleichheit eine Ungleichheit, da sie keine Abstufungen nach dem wahren Wert der einzelnen Persönlichkeit zuläßt.

Politik ist die Kunst, von den Reichen das Geld und von den Armen die Stimmen zu erhalten, beides unter dem Vorwand, die einen vor den anderen schützen zu wollen.

In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.

6. Juni 2020 | Wer sind die Meinungs-Macher in Deutschland?

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Propaganda ist weder Nachricht noch Kommentar

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29. Oktober 2021 | Ingo: Acht Jahre
„Im Alter von acht Jahren fragte mich meine Tochter des Abends, wie sie herausfinden könne, ob sie es mit einem klugen oder mit einem dummen Menschen zu tun bekommen hat. Was für eine Frage für ein achtjähriges Mädchen, erwartet man normalerweise eher etwas in Richtung von etwas Kindlichem, etwas, was von einer gewissen Einfachheit geprägt sei und nicht eine von Sinn erfüllte Frage, die so manch Erwachsener nicht einmal zu denken wagt.

Eine halbwegs zufriedenstellende Antwort darauf gegeben, folgte sogleich die Steigerung in Form einer fortführenden Frage, die noch weniger in das kindliche Schema von acht Jahren Reife zu passen schien. „Woran erkenne ich, wie klug ein Mensch ist, woran erkenne ich, wie hoch sein Wissenstand sich entwickelt hat?

Frei zitiert, verwendete sie einfachere Formulierungen, den Inhalt und dessen Gewicht, schmälerte ihre Wortwahl der Fragen dennoch nicht.“

Lord Hastings Lionel Ismay was NATO’s first Secretary General, a position he was initially reluctant to accept. By the end of his tenure however, Ismay had become the biggest advocate of the organisation he had famously said earlier on in his political career, was created to „keep the Soviet Union out, the Americans in, and the Germans down.

Alle bedienen sich der Äsopischen Sprache, Staatsvertreter genauso wie Dissidenten. Beide haben ihr Publikum, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Beide heiligen die Mittel für ihre Zwecke. Der Aufstieg und der Untergang von Weltmächten hängt von der Windrichtung ab. Auch ständig wechselnde Windrichtungen wirken wie auch das völlige Fehlen von Wind. Spielt es überhaupt eine Rolle? Jedes System hat Lücken. Oft ist ein Menschenleben zu kurz, um sie zu finden und auszufüllen.

24. NOVEMBER 2020 | Stephan Russ-Mohl: Gegen Propaganda, Deep Fakes und Polarisierung

31. Januar 2021 | Ricardo Lerida: Die Verschwörungspraktiker
Wer mit Betrug und Propaganda regiert, ist darauf angewiesen, seine Opfer durch Totschlagargumente zum Schweigen zu bringen.

Das Teuflische am Schwarzen Kanal mit Sudel-Ede dämmert den meisten heutigen Fernsehzuschauern immer noch nicht. In der Gewissheit, dass er für die DDR log, wuchs jede noch so verrückte BRD-Lüge zur Wahrheit heran. Dritte, vierte und fünfte Wahrheiten werden von den betreuten Denkern abgelehnt.

Zwar setzte das große Erwachen mit der Wende ein, doch es erwies sich weitgehend als Seifenblase, die zerplatzte, als die Treuhand das industrielle Inventar an die Heuschrecken verschleuderte. Es war gut genug, um für die da drüben zu produzieren, doch seit dem 3. Oktober 1990 war es nur noch Konkurrenz, die es auszuschalten galt. Dumm gelaufen!

Umerziehung durch Gedankenkontrolle, Gehirnwäsche und Propaganda prägen die Glaubensgebäude vieler Menschen. Ich rätsele seit Jahren, was einzelne Menschen gegen Lügen und Geschichtsfälschung immun gemacht hat. Ich verdanke meine Weltsicht meinem ostpreußischen Vater, der nach Schmerz und Leid durch Heimatverlust vieles hinterfragte und einem enormen Leidensdruck, der mein Weltbild seit 1987 zerbrach, das ich mir zusammengebastelt hatte. Erst 1999 begann ich, ein solides Fundament zu legen und die Trümmer neu aufzubauen. Jetzt halte ich enorme geistige Stürme aus und habe die Gewissheit gewonnen, mein Leben zu erfüllen.

War-Gaming für den Profit. Mobilfunkstrahlung, Krebsgefahr & Industrielobbyismus
11. September 2019 | diagnose:funk – Umwelt- und Verbraucherorganisation
Das 25-minütige diagnose:funk Dokumentar-Video zeigt die Strategien der Mobilfunk-Industrie gegen Wissenschaftler. Bisher nicht veröffentlichtes Originalmaterial mit Zeitzeugen zeigt, mit welchen Methoden die Forschungsergebnisse zur Krebsgefahr, die von der Mobilfunkstrahlung ausgeht, geleugnet werden, bis hin zu Rufmordkampagnen an den Wissenschaftlern.

Quelle und vertiefende Belege:
Seit über 25 Jahren weiß man durch die Forschungen von Prof. Henry Lai (Washington)
, dass Mobilfunkstrahlung DNA-Strangbrüche, eine Vorstufe von Krebs auslösen, kann. Umgehend reagierte Motorola und ließ sich von der Agentur Burson & Marsteller beraten, wie man diese Forschungsergebnisse unglaubwürdig machen kann. Heraus kam das so genannte „War Game Memo“ (s. MicrowaveNews, S.13),

ein interner ´Kriegsspielplan. WarGaming ist eine Strategie des organisierten Wissenschaftsbetrugs, wie sie schon in den 50er (Rauchen und Krebs) und in den 90er Jahren (Passivrauchen) z.B. von der Zigarettenindustrie angewandt wurde. Heute ist es eine etablierte Strategie der Industrie zum Produktschutz und zur Vermeidung von Vorsorge. Das bedeutet:

– Die Wissenschaftlichkeit der Ergebnisse anzweifeln, ggf. die Wissenschaftler diskreditieren.
– Die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse generell in Frage stellen.
– Eigene Forschung finanzieren und kontrollieren.
– Weltweit einheitliche Pressemitteilungen und Sprachregelungen verbreiten.
– Ausgesuchte Wissenschaftler für kritische Presseanfragen schulen.
– Generell jedes Gesundheitsrisiko ihrer Produkte und Anwendungen abstreiten.

Das Strategiepapier von 1994 wird bis heute angewandt. Der Film zeigt, wie mit diesen Methoden die Ergebnisse der REFLEX-Studie entsorgt werden sollten, und wie derzeit versucht wird, die Ergebnisse der US-amerikanischen NTP-Studie und die italienischen Ramazzini-Studie zu verharmlosen. Der aktuelle Verharmlosungsartikel der Stiftung Warentest (September 2019) über die Risiken von Handys und 5G ist offensichtlich ein taktischer Mosaikstein dieser Strategie. Der Film zeigt die Kontinuität dieser Strategie und mutige Wissenschaftler, die trotz aller Anfeindungen die Ergebnisse der Wissenschaft verteidigen.

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Rezension von Dr. Klaus Miehling – Elisabeth Wehling: Politisches Framing

Rezension von Dr. Klaus Miehling  - Elisabeth Wehling: Politisches Framing https://www.dz-g.ru/Elisabeth-Wehling_Politisches-Framing_Rezension

Elisabeth Wehling: Politisches Framing: Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht

Der Begriff „Framing“ wurde populär, als im Jahr 2019 ein bereits 2017 verfasstes „Framing Manual“ der ARD an die Öffentlichkeit gelangte. Darin wurden den Mitarbeitern Hinweise gegeben, wie sie die Fernsehzuschauer durch suggestive Darstellung der Inhalte und geschickte Wortwahl im Sinne des eigenen Selbstverständnisses manipulieren können und sollen. Als Autorin wird bei Wikipedia eben jene Elisabeth Wehling genannt, die kurz zuvor das hier zu rezensierende Buch vorgelegt hatte.

Als ich es las, wusste ich davon nichts und war angesichts der normalerweise von konservativen und libertären Kreisen geübten Kritik am „Framing“ überrascht, dass die Bundeszentrale für politische Bildung ein solches Buch herausgibt. Doch mit Wehling hat sie eine Autorin gefunden, die es ganz im Sinne der öko- und globalsozialistischen Regierungsline verfasst hat. Im Wikipedia-Artikel über sie findet sich auch ein Zitat, in dem sie ihre eigene politische Agenda offenbart: „Wir arbeiten der progressiven Politikszene und den Demokraten zu.“ In einem anderen diffamiert sie AfD-Mitglieder als „Neo-Faschisten“. Wie „demokratisch“ Wehlings eigener Standpunkt ist, wird in dieser Rezension deutlich werden.

So gilt eine ihrer Sorgen der medialen und politischen Darstellung von Steuern und derjenigen, die sie zu entrichten haben. Von „Steuerlast“ sei die Rede, von „Steuerflucht“ und „Steueroasen“, wodurch Steuern in einen negativen Kontext gestellt werden. Doch „nicht zuletzt beschließen wir die Steuergesetze ja demokratisch – wir entrichten unseren Steuerbeitrag, weil wir so entschieden haben!“ (S. 100). Dieser Satz ist selbst ein Beispiel für Framing, denn nicht „wir“ haben so entschieden, sondern eine Regierung, die von einer Minderheit der Wahlberechtigten (Nichtwähler und Stimmen für an der 5-Prozent-Hürde gescheiterten Parteien fallen heraus) gewählt worden ist. Insofern ist es auch grotesk, vom „eigentlich doch freiwillig Steuern zum eigenen und allgemeinen Wohlergehen betragende[n]“ (S. 102) Bürger zu sprechen. Wäre es freiwillig, bräuchte man keine Steuergesetze, und Steuerverweigerer (auch ein „geframtes“ Wort, da „verweigern“ normalerweise eine negative Konnotation besitzt) würden nicht bestraft. Auch dürfte kaum ein Steuerzahler – oder „Steuerbeitragender“ wie es Wehling lieber „geframt“ hätte – der Ansicht sein, alle Steuerausgaben dienten „zum eigenen und allgemeinen Wohlergehen“. Aber, meint die Autorin, der Staat verwende die Steuern „aufgrund demokratisch beschlossener Gesetze mit den Bürgern und im Auftrag der Bürger“ (S. 108). Haben Sie den Eindruck, werter Leser, dass jemand die Steuergesetze „mit“ Ihnen und in Ihrem „Auftrag“ beschlossen hat?

Dass Steuern tatsächlich medial negativ „geframt“ sind, dürfte historische Gründe haben: Die Begriffe haben sich zu einer Zeit etabliert, als der Wohlfahrtsstaat mit hohen Schulden, hohen Sozialleistungen und hohen Steuern noch nicht als Ideal galt – und nicht zuletzt dürfte auch der heutige Steuerzahler Steuern als Last empfinden, mit Ausnahme von Frau Wehling vermutlich.

Sie nimmt auch am Begriff „Umverteilung“ Anstoß. „Er blendet aus, dass niemandem etwas weggenommen wird, was ihm eigentlich zustünde, dass einmal erworbene Rechte nicht unantastbar sind“ (S. 109). Das geht über bloßes Framing schon hinaus. Logisch zu Ende gedacht bedeutet es: Wenn dir der Staat alles wegnehmen sollte, macht er es nur, weil dir nichts zusteht. Dir steht nur zu, was der Staat dir lässt.

So oft die Autorin auch von Demokratie spricht, scheint sie doch Schwierigkeiten damit zu haben; zumindest mit der eigentlichen, der direkten Demokratie. So begeht sie ein Framing durch Weglassen, indem sie GG Art. 20, 2 wie folgt zitiert (S. 109): „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke […] durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.“ Gewiss, sie macht die Auslassung kenntlich, erweckt jedoch dadurch den falschen Eindruck, dass das GG nur eine indirekte Beteiligung des Volkes, eben durch die Staatsorgane, vorsehe. Die zensierte Stelle lautet jedoch: „in Wahlen und Abstimmungen und“. Also: Abstimmungen direkt durch das Volk – Volksabstimmungen! Das ist schon ein dreistes Vorgehen, und es scheint Wehling nichts auszumachen, dass es leicht zu entlarven ist.

In Begriffen wie „Abgehängte“ und „Verlierer“ für „sozial Schwache“ erkennt die Autorin das Framing des „sozialen Miteinander als Wettlauf“ (S. 113) und entgegnet: „Das stimmt so natürlich nicht, denn Erfolg und Misserfolg sind immer zu großen Teilen systemisch bedingt“ (ebd.). Das ist offensichtlich absurd – sogar Schulverweigerer, Straftäter und Drogensüchtige sollen „immer zu großen Teilen“ Opfer des Systems sein? Das ist linksradikale Denkungsart, wie man sie bei der umbenannten SED oder der Antifa findet.

Ein weiteres Thema, das Wehling am Herzen liegt, ist der Schwangerschaftsabbruch. Hier stört sie sich schon am Begriff „Schwangerschaft“: „Es würde […] damit der Frame aktiviert und propagiert werden, dass von der Konzeption an ein Kind existiert“ (S. 144f). Nun, das ist allerdings der übliche Sprachgebrauch. Man spricht beispielsweise von einem „Schwangerschaftstest“, der bereits wenige Tage nach der Empfängnis eine solche diagnostizieren kann. Die Autorin spricht lieber von „Zellentwicklung“ (S. 145). Auch sollte man ihrer Ansicht nach nicht von einer „unerwünschten“ Schwangerschaft sprechen, weil dies einen „Ungerechtigkeits-Frame“ erwecke (S. 147).

Wenn also Linke und Grüne demnächst vom „Beenden einer Zellentwicklung“ sprechen, wissen wir, woher sie das haben.

Natürlich gehört auch Migration zu den behandelten Themen. Hier kritisiert Wehling nicht etwa das Framing in Begriffen wie „Bereicherung“, „Vielfalt“ oder „Schutzsuchende“, sondern dasjenige in Begriffen wie „Welle“ oder „Flut“. In der Grauzone zur Lüge befindet sie sich mit der Behauptung, dass „Zugewanderte unsere materiellen und sozialen Infrastrukturen nicht nur […] in Anspruch nehmen, sondern auch erheblich zu ihnen beitragen“ (S. 173), denn „erheblich“ erweckt den Eindruck, der Beitrag sei (gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil natürlich) mindestens so groß wie derjenige der Deutschen. Die Statistiken belegen das Gegenteil.

In ganz normalen Redeweisen wie „in ein(em) Land“, „aus einem Land“ sieht sie eine „Metapher von der Nation als geschlossenes Gefäß“ (S. 172). Das ist weit hergeholt, denn wie soll man es sonst ausdrücken? Es ist unschwer zu erraten, dass Wehling wohl eine Abschaffung der Nationen und Grenzen vorschwebt.

Auch im Zusammenhang mit der Energiewende haben sich Begriffe etabliert, die der Autorin nicht gefallen. „Erneuerbare“ Energien? Schlecht, denn das lässt daran denken, dass sich die Energien abnutzen, was sie ja nicht tun. „Regenerative“ Energien? Hier denkt man an etwas Krankes. „Alternative“ Energien? Auch schlecht, denn das klingt gleichwertig, wo doch Windkraft und Solarenegie viel besser sind als Kernkraft und Kohle! Und das führt uns direkt zum Klimawandel. Auch das ist der Autorin ein zu neutraler Begriff. „Erwärmung“ sei noch schlechter, weil das zu positiv klingt. Also besser „Erhitzung“, so absurd das auch ist, angesichts einer Durchschnittstemperatur von etwa 15 °C auf der Erde, die sich auf 17 oder 18 erhöhen könnte. Recht hat Wehling natürlich mit dem Hinweis, dass der Begriff „Klimaschutz“ unsinnig ist, da das Klima nicht geschützt werden muss. Das Wort missfällt ihr aber auch deshalb, weil „der Mensch als eigentlicher Schadensverursacher ausgeblendet wird. Er tritt, wenn überhaupt, als Retter auf!“ (S. 184)

Unpassend erscheinen ihr sogar die Wörter „Umweltverschmutzung“ und „Umweltverseuchung“. Das eine, weil es angeblich zu harmlos klingt, das andere, weil es an Krankheit erinnert und ausblende, „dass wir uns durch die Zerstörung großer Teile der Umwelt selbst unsere eigene Lebensgrundlage entziehen“ (S. 187). Wenn wir es ähnlich genau nehmen wollen, müssen wir freilich feststellen, dass das Framing der „Zerstörung“ und der „großen Teile“ mindestens so sehr dramatisiert wie das andere verharmlost. Eine Seite zuvor schreibt Wehling gar von einer „zügig voranschreitende[n] Eliminierung unserer eigenen natürlichen Lebensgrundlagen.“ Bedauerlich, dass die 1981 geborene Autorin keine Zeitreise in die 1960er und 70er Jahre mit ihren braunen und stinkenden Flüssen und den atemraubenden Abgasen machen kann!

Trotz aller Einseitigkeit ist das Buch lehrreich und sensibilisiert für das, was Politiker sagen und Medien schreiben. Wehling plädiert auch keineswegs für eine neutrale Sprache. Das zeigen ihre eigenen Beispiele, und das ist letztlich auch nicht möglich. Vielmehr ruft sie dazu auf, Frames bewusst im Sinne der eigenen Ideologie anzuwenden, um richtig verstanden zu werden. Insofern müssen wir uns in Zukunft eher auf mehr als auf weniger Framing gefasst machen. Dazu gehört bereits jetzt, dass die Verwendung bestimmter Begriffe geächtet wird, weil die „Frames“, die sie (angeblich) erwecken, von den Mächtigen nicht gewünscht sind. Man könnte Wehling indes wohlwollend so interpretieren, dass die daraus resultierende (Selbst-)Zensur zu verurteilen ist, da sie verhindert, den eigenen Standpunkt richtig zu kommunizieren.

Elisabeth Wehling: Politisches Framing – Wie Deutschland sich politische Wahrheiten einredet
2017 | Heinrich-Böll-Stiftung

Mit:
– Dr. Elisabeth Wehling, University of California, Berkeley
– Christiane Hoffmann, stellv. Leiterin des Hauptstadtbüros, Der SPIEGEL
– Michael Kellner, Politischer Geschäftsführer, Bündnis90/Die Grünen
– Matthias Machnig, Staatssekretär, Bundeswirtschaftsministerium
– Dr. Leonard Novy, Institut für Medien- und Kommunikationspolitik gGmbH (Moderation)

Politische Entscheidungen, auch die vermeintlich alternativlosen, sind selten wertfrei, und politische Sprache nie neutral. Flüchtlingsstrom, Mindestlohn, Klimawandel, Steueroase, Islamophobie – Sprachbilder wie diese entlarvt die moderne Neuro- und Kognitionsforschung Tag für Tag als heimliche Herrscher über unser politisches Denken und Handeln. Worte aktivieren sogenannte Frames (Deutungsrahmen) im Gehirn, die Informationen ideologisch einordnen und bestimmen, welche Fakten wir als wichtig begreifen, welche sich uns besonders gut einprägen und welche wir gar nicht erst wahrnehmen.

Doch wirklich demokratische Diskurse und politische Wahlfreiheit gibt es nur dort, wo sich ideologische Vielfalt auch sprachlich niederschlägt. In ihrem neuem Buch „Politisches Framing: Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht“ beschreibt die Linguistin und Politikberaterin Elisabeth Wehling, wie sich Sprache auf unser Denken und Handeln auswirkt. Und sie zeigt Perspektiven auf – für eine bewusstere Sprache und eine revitalisierte Demokratie.

Aus Anlass der Buchveröffentlichung diskutiert die Autorin mit Politiker/innen und Experten über unser kollektives politisches Sprechen und Denken, den Framing-Ansatz und seine Implikationen für politische Kommunikation und Demokratie.

In Kooperation mit dem Institut für Medien- und Kommunikationspolitik gGmbH (IfM).
Medienpartner: Carta. Der Autorenblog für die digitale Öffentlichkeit, Politik und Ökonomie

Informationen zum Buch:
Politisches Framing
Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht
226 S., Broschur, 190 x 120 mm, dt., 21,00 EUR
ISBN 978-3-86962-208-8

Elisabeth Wehling im Interview mit der Heinrich-Böll-Stiftung (2014): „Die Politik muss sich ihre Werte bewusst machen.“

https://www.dz-g.ru/Elisabeth-Wehling_Politisches-Framing_Rezension

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