Die Grünen können ihre ideologischen Forderungen zur Energiewende durchsetzen.
Die eigentlichen Wahlsieger in Nordrhein-Westfalen sind Bündnis 90/Die Grünen. Ohne sie kann keine Regierung gebildet werden. Sie werden die Energiewende zur Klimarettung ambitioniert weiter betreiben. „Ambitioniert“ ist das Schlagwort für die Grünen, wenn weder Kosten noch technische und wirtschaftliche Grenzen hinterfragt werden. Die CDU ist gezwungen, die grüne Politik zu stützen. Sonst findet sie sich als stärkste Partei in der Opposition wieder.
Realistisch bewerten
Es ist eine schlimme Situation. Eine realistische Bewertung ohne Vorbehalte ist dringend notwendig, um die Energieversorgung zu bezahlbaren Preisen sicherzustellen. Dazu müssen zunächst die heimischen Energiequellen genutzt und ausgebaut werden, um Abhängigkeiten von ausländischen Lieferanten so gering wie möglich zu halten.
Grüne Träume
Nach den Vorstellungen der Grünen soll die Energie in Zukunft durch Windgeneratoren und Photovoltaikanlagen in Deutschland und von den angrenzenden Meergebieten gewonnen werden. Die geplante Abschaltung der Kohle- und Kernkraftwerke soll fortgesetzt werden. Die notwendigen Regelleistungen für den stark schwankenden und unplanbaren Wind- und Solarstrom sollen neue Gaskraftwerke liefern. Sie sollen, weil sie pro Kilowattstunde etwa 30 Prozent weniger CO2 emittieren, die intakten Kohlekraftwerke ersetzen, die zurzeit das Stromnetz regeln und stabilisieren.
Energieverknappung
Werden die grünen Pläne realisiert, müssen die Energiepreise drastisch steigen. Gleichzeitig wächst der Energiemangel. Industriebetriebe müssen schließen. Haushalten werden Stromkontingente zugeteilt. Der Strom wird in wechselnden Gebieten für kürzere Zeiten abgeschaltet. Die Verantwortung für dieses Szenario wird aber der größten Regierungspartei, der CDU, von den Bürgern angelastet. Sie wird bei der nächsten Wahl Stimmen verlieren. Sie hat es versäumt, die Energie- und Klimapolitik kritisch und ohne Vorbehalte zu hinterfragen. Jede sinnvolle Maßnahme müsste sie aufgreifen und unterstützen.
Doch die CDU wollte mit ihrem Wahlprogramm offensichtlich die Grünen in der Klimapolitik noch übertreffen. Sie schadet sich selbst, wenn sie zum Stimmenfang utopische Forderungen unterstützt, die den Lebensstandard aller drastisch reduzieren.
Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz www.NAEB.de und www.NAEB.tv
NRW-Wahl: Grüne sehen keinen Automatismus für Koalition mit CDU
16. Mai 2022 | ZEIT ONLINE
Als drittstärkste Kraft ist eine Koalition ohne Grüne unwahrscheinlich. Deren Spitzenkandidatin Mona Neubaur sieht sich trotz des Wahlsiegs der CDU nicht zu einem schwarz-grünen Bündnis verpflichtet.
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Energiewende: Gebaerbockt
18. Mai 2022 | _horizont_
NAEB Stromverbraucherschutz e.V.
Heinrich Duepmann
Mühlenstr. 8a
HABECK rechnet mit weiter steigenden PREISEN für VERBRAUCHER | WELT DOKUMENT
2. Mai 2022 | WELT Nachrichtensender
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) sieht auf die Verbraucherinnen und Verbraucher in der BRD weiter steigende Preise zukommen. „Wir werden weiter mit höheren Preisen rechnen und diese als Volkswirtschaft auch tragen müssen.“ sagte Habeck am 2. Mai 2022 nach einem Gespräch mit Verbänden der mittelständischen Wirtschaft. Brüchige Lieferketten, hohe Rohstoffkosten und der Fachkräftemangel seien verschiedene Krisen, die sich aktuell „übereinandertürmen“, sagte Habeck weiter.
Die mittelständische Wirtschaft stehe unter „hohem Druck“, sagte der Minister. Die Wirtschaftsvertreter berichteten demnach von einer „Stakkatowirtschaft“, in der produziert werde, solange Rohstoffe vorhanden sind und die Produktion dann wieder abgebrochen werde. Derzeit sei die Lage so, dass sich „Coronakrise, hohe Energiepreise und fehlende Fachkräfte ganz ungut miteinander kombinieren.“ sagte Habeck.
Die geplanten Hilfsprogramme der Bundesregierung könnten zwar einige Härtefälle abfedern und die Liquidität der Unternehmen zeitweilig sicherstellen. Sie müssten jedoch hinnehmen, dass die hohen Preise an die Kunden weitergegeben werden, sagte Habeck. Hier soll über „Maßnahmen zur Unterstützung der Kaufkraft der Menschen und zum sozialen Ausgleich“ gegengesteuert werden, kündigte der Minister an.
Die steigenden Energiepreise sollen durch den schnellen Ausbau von Windanlagen und Solaranlagen gebremst werden. Doch Windstrom und Sonnenstrom treiben die Kosten zusätzlich in die Höhe.
Die BRD hatte bereits vor dem weltweiten Anstieg der Energiekosten in 2021 die höchsten Strompreise in Europa, verursacht durch Steuern und weitere gesetzliche Abgaben. Der Staat beansprucht bei Strom und Treibstoffen mehr als die Hälfte des Verkaufspreises, bei Heizgas etwa 30 Prozent. Ein wesentlicher Teil der Abgaben solle die Energiewende vorantreiben. Ziel der Energiewende sei es, die Versorgung vollständig auf die sogenannten regenerativen Energien Wasserkraft und Biomasse, Wind und Sonne umzustellen. Ist das möglich und bezahlbar?
Eine Überschlagsrechnung zeigt, dass mit Wasserkraft und Biomasse nur ein Bruchteil des Strombedarfs der BRD gedeckt werden kann. Regenmengen und Fallhöhen reichen nur für wenige Prozent der benötigten elektrischen Energie. Das gilt auch für die nachwachsende Biomasse. Es können maximal fünf Prozent der Heizungen mit Holzpellets betrieben werden. Ein Mehrbedarf wird heute bereits importiert. Windanlagen und Solaranlagen könnten den Jahresstrombedarf decken, wenn die Zahl der Anlagen verdreifacht wird. Doch selbst unendlich viele liefern niemals die benötigte Leistung zur rechten Zeit.
Teurer Wind- und Solarstrom
Der unregelbare Windstrom und Solarstrom sind viermal teurer als der planpare und regelbare Strom aus Kraftwerken. Dieser wetterwendische Strom mit schnell wechselnden Leistungen kann kein stabiles Stromnetz aufbauen und auch keinen einzigen Haushalt mit Strom versorgen, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint. Politiker und Profiteure versichern aber ständig, dass dies möglich sei. Das ist eine Täuschung der Verbraucher. Daher bezeichnet der Stromverbraucherschutz NAEB diesen Strom zu Recht als Fakepower (Fake = Täuschung). Mit jeder zusätzlichen Fakepower-Anlage muss der Strompreis weitersteigen.
Dies dürfte auch der Bundesregierung und den übrigen Politikern bekannt sein. Die Energiewende muss neu bewertet werden. Die Kosten müssen offengelegt werden, statt sie zu verschleiern. Die „Umbuchung“ der Umlage nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) von den Stromverbrauchern zum Staatshaushalt ist dafür ein Beispiel. Die Stromrechnung sinkt. Dafür steigen die Steuern. Leitmedien feiern diesen Trick, der eine Täuschung ist, als Entlastung der Bürger.
Die Energiewende der BRD kostet deutlich mehr als 50 Milliarden Euro jährlich, wenn man zu der EEG-Umlage den hohen Regelungsaufwand für die schwankenden Fakepower-Leistungen, die CO2-Bepreisung, die steigenden Netzkosten für neue Trassen und den Verwaltungsaufwand in Bund, Ländern und Gemeinden für die Energiewende addiert. Das sind jährlich rund 600 Euro pro Einwohner. Diese Kosten werden in der angespannten Lage im Frühjahr 2022 durch den beschleunigten Ausbau von Fakepower-Anlagen noch weiter steigen. Mit diesen Plänen soll das Weltklima gerettet und die BRD von Energieimporten unabhängig gemacht werden. Doch das ist unmöglich.
Die BRD muss Energie importieren
Die BRD könnte zwar mit Fakepower-Anlagen, Biomasse und Wasserkraft zu riesigen Kosten ihren Strombedarf decken. Dazu müssten große Speicher und neue Stromtrassen finanziert werden. Aber für den gesamten Energiebedarf, also auch für Heiz- und Treibstoffe, sind die Flächen zu klein. Die BRD ist auf die Energie aus Kohle und Erdöl, Erdgas und Kernbrennstoffen angewiesen. Eigene Braunkohle ist noch für Jahrzehnte verfügbar. Ihre Nutzung sollte ausgeweitet werden, statt sie einzustellen. Die anderen Energieträger müssen weitgehend importiert werden, weil die im Land wirtschaftlich ausbeutbaren Vorkommen unzureichend sind. Es ist eine Träumerei zu glauben, die BRD könne ihre gesamte Energieversorgung auf Fakepower umstellen.
Fakepower erhöht den Energiebedarf und die CO2-Emissionen
Der weitere Ausbau der Fakepower-Anlagen benötigt Energie. Er erhöht die Kosten und die CO2-Emissionen. Eine Windkraftanlage mit einer installierten Leistung von drei Megawatt (MW) kostet drei Millionen Euro. Für die Wertschöpfung von einem Euro müssen zwei Kilowattstunden (kWh) Primärenergie aufgewendet werden. Für die Stahlherstellung und die Zementherstellung werden Kohle und Erdgas gebraucht. Die Basis für Kunststoffflügel ist Erdöl. Der Bau einer Drei-MegaWatt-Anlage benötigt nach dieser Relation sechs Millionen kWh Primärenergie. Das entspricht 650 Tonnen Kohle, 550 Tonnen Erdöl oder 600.000 Kubikmeter Erdgas. Damit könnten 300 Wohnungen ein Jahr beheizt werden. Für Solaranlagen sind Kosten und Energieaufwand vergleichbar hoch.
Der Bau neuer Anlagen wird mit vermeintlich notwendiger Weltklimarettung begründet. Für die Stromversorgung selbst ist er überflüssig, denn die volle Netzleistung können jederzeit die regelbaren Kraftwerke übernehmen. Es sind also überflüssige und kostentreibende Investitionen, deren Bau viel Energie verbraucht.
Nach den Plänen von Bundeswirtschaftsminister Habeck sollen die Windanlagen und Solaranlagen mehr als verdreifacht werden, von 120.000 auf 400.000 Megawatt. Die geplanten neuen Anlagen mit 280.000 MW installierter Leistung verschlingen 560 Milliarden kWh Primärenergie. Das sind etwa 15 Prozent des Energiebedarfs eines Jahres. Die Kosten für diesen Ausbau liegen bei 280 Milliarden Euro, 3.500 Euro pro Einwohner. Das sind acht Prozent des Bruttoinlandsproduktes oder das vierfache des Verteidigungsetats. Darüber hinaus werden die Kohlenstoffdioxid(CO2)-Emissionen erhöht. Das politische Ziel, CO2 zu reduzieren, scheitert mit diesen Ausbauplänen.
Rolf Schuster von Vernunftkraft hat eine Vorschau der verfügbaren Leistungen nach dem geplanten Ausbau angefertigt. Die braune Linie gibt die benötigte Netzlast an. Die hellbraunen Bereiche sind die Leistungen der Regelkraftwerke. Auf den ersten Blick sollten die überschüssigen Strommengen (Leistung x Zeit) ausreichen, um die Regelkraftwerke zu ersetzen. Dazu ist aber eine Stromspeicherung erforderlich. Die ist teuer und verursacht erhebliche Energieverluste. Die Wiederverstromung von Wasserstoff aus Fakepower liefert nur 20 Prozent des eingesetzten Stromes. 80 Prozent gehen verloren. Für die Erzeugung von Wasserstoff aus dem Überschussstrom müssten riesige Elektrolysen mit einer Leistung von 100.000 MW gebaut werden, die nur einen Bruchteil des Jahres laufen. Das sind große Investitionen, deren Bau viel Energie erfordert. Die hohen Speicherverluste dürften zu einem Mangel an Regelstrom führen.
Viele Metalle fehlen
Eine Studie der belgischen Katholieke Universiteit Leuven stellt fest: „Die Energiewende wird auch einen weitaus größeren jährlichen Bedarf an Aluminium (30 % des heutigen Verbrauchs in Europa), Kupfer (35 %), Silizium (45 %), Nickel (100 %) und Kobalt (330 %) erfordern, die alle für Europas Pläne zur Herstellung von Elektrofahrzeugen und Batterien, erneuerbaren Wind-, Solar- und Wasserstofftechnologien sowie der für die Klimaneutralität erforderlichen Netzinfrastruktur unerlässlich sind. Das heißt, die Energiewende wird zu stark steigenden Metallpreisen führen und am Mangel benötigter Metalle scheitern.“
Schluss mit der Energiewende
Die derzeitige Energiepolitik müsste auf das Einsparen von Energie und Kosten ausgelegt sein. Dazu gehört auch das Ende der CO2-Bepreisung, die die Stromkosten direkt und indirekt kräftig nach oben treibt. Doch davon ist keine Rede. Die Steuer auf Brennstoffe und Treibstoffe soll sogar planmäßig im nächsten Jahr weitersteigen. Eine nachhaltige Kostensenkung kann nur erreicht werden, wenn die Energiewende aufgegeben wird. Die Energieversorgung sollte wieder weitgehend dem freien Wettbewerb überlassen werden.
Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz www.NAEB.de und www.NAEB.tv
Wenn jemand eine lange Leitung hat, braucht er lange bis zur richtigen Erkenntnis. Das gilt wohl auch für die vielen Politiker, die lange Stromleitungen von Nord nach Süd fordern, um den Windstrom von der Küste zu den Verbrauchern in Hessen, Bayern und Baden-Württemberg zu leiten. Denn dort sollen bald alle Kern- und Kohlekraftwerke abgeschaltet und durch Wind- und Solarstrom ersetzt werden. Die Schwächen und die Gefahr eines Blackouts durch lange Stromleitungen ist ihnen fremd.
Teure Leitungen
Neue Übertragungsleitungen mit einer Spannung von 380 Kilovolt (kV) kosten als Drehstrom-Freileitungen etwa eine Million Euro pro Kilometer. Als Gleichstromleitungen in die Erde verlegt, steigen die Kosten um das sechs- bis achtfache. Dazu kommen die Kosten für Umspannwerke mit Konvertern zum Wechsel von Drehstrom auf Gleichstrom und umgekehrt an beiden Leitungsenden. Die Übertragungsnetzbetreiber haben für die geplanten Leitungen bereits viele Milliarden Euro eingeplant.
Reparaturen an den Leitungen sind aufwendig. Bei den Überlandleitungen dauern sie nach Angaben der Netzbetreiber Stunden bis Tage. Die erdverlegten Leitungen sind erst nach Tagen bis Wochen wieder betriebsklar.
Teurer Transport
Doch auch der Stromtransport selbst kostet Geld. Die Verluste in den Umspannwerken werden mit etwa 2 Prozent angegeben. Die Leitungsverluste für 100 Kilometer liegen abhängig von der Spannung bei ein bis zwei Prozent. Die Leitungen erwärmen sich bei maximaler Leistung bis auf 60 Grad Celsius. Als Faustregel kann man mit Stromverlusten von 10 Prozent rechnen, wenn Strom von der Küste in den Süden geleitet wird.
Darin fehlen die Aufwendungen für die Kompensation des Blindstroms. Er entsteht auf dem Leitungsweg durch Induktionsvorgänge des Wechselstroms, die zum Verschieben der Spannung gegen die Stromstärke führen. Im Idealfall sollten die beiden Phasen synchron mit der gleichen Sinusfrequenz schwingen. Dann ist die Leistung, das Produkt aus Spannung mal Stromstärke, am höchsten. Durch eine Verschiebung nimmt die Wirkleistung ab, weil dann zeitweise eine positive Stromstärke mit einer negativen Spannung im Netz ist. Durch sogenannte Phasenschieber (Kondensatoren, Generatoren) können die Phasen wieder in Einklang gebracht werden.
Die Phasenschieber führen zu weiteren Leitungsverlusten und Kosten. Für die Stromwirtschaft gilt seit vielen Jahrzehnten die Faustregel: Es ist wirtschaftlicher, die Brennstoffe zum Stromverbraucher zu bringen und dort zu verstromen, wenn die Entfernung mehr als 200 Kilometer beträgt. Diese Erkenntnis ist der Energiewende zum Opfer gefallen. Für die Wendeideologen und die subventionierten Profiteure ist der Stromtransport offensichtlich kostenlos und verlustfrei.
Stromqualität nimmt ab
Für die Wechselstromleitungen ist die Phasenverschiebung zwischen Spannung und Stromstärke ein Problem. Die Korrektur des Blindstroms wie auch Einspeisungen und Ausspeisungen an Knotenpunkten führen zur Deformation der Sinusschwingungen und zu hochfrequenten Oberschwingungen. Letztere erschweren oder verfälschen Signale, die über die Leitungen zum Steuern des Netzes geschickt werden. Die Fachleute sprechen von einem Verschmutzen des Netzstromes.
Netzkosten für Großabnehmer
Die Netzkosten für Großabnehmer richten sich nach der Entfernung zum nächsten Kraftwerk, das die benötigte Leistung bereitstellen kann. Die Wendepolitik zeigt, dass durch das Abschalten von Kohle- und Kernkraftwerken Betriebe plötzlich deutlich höhere Netzgebühren zahlen müssen, weil das nächstgelegene Kraftwerk abgeschaltet wurde.
Ein Beispiel ist nach einem Bericht von Welt das Trimet-Aluminiumwerk in Hamburg mit einer Anschlussleistung von rund 300 Megawatt (MW). Das ist fast die halbe Leistung eines Blockes des Kohlekraftwerks Moorburg. Das Werk hat zwei Blöcke mit je 800 MW Leistung. Bis zum Kraftwerk Moorburg sind es nur wenige Kilometer. Die Netzgebühren waren moderat.
Zum 1. Januar 2021 wurde das Kraftwerk nach dem Kohleausstiegsgesetz abgeschaltet. Damit steigen die Netzgebühren, denn das nächste leistungsfähige Kraftwerk ist das etwa 60 Kilometer entfernte Kernkraftwerk Brokdorf. Für Trimat steigen dadurch die Netzgebühren um einen zweistelligen Millionenbetrag. Mit der geplanten Abschaltung von Brokdorf noch in diesem Jahr nimmt die Entfernung zum nächsten Kraftwerk nochmals kräftig zu. Trimet wird dann keinen Strom mehr wirtschaftlich erzeugen können!
Stromnetz wird geschwächt
Der Transport von Strom über lange Strecken ist teuer und technisch aufwendig, er bedroht auch eine sichere Stromversorgung und kann zum Zusammenbruch des Netzes führen. Dies zeigen die Ereignisse am 8. Januar 2021. Es wurde Strom vom Balkan nach Frankreich geleitet, um dort Elektroheizungen zu versorgen. Die Hauptleitung erlitt einen Defekt. Darauf waren auch die Umleitungen im Verbundnetz überlastet und wurden automatisch abgeschaltet.
Es kam zu einem dramatischen Frequenzanstieg zunächst auf dem Balkan, der zum Trennen der osteuropäischen Regelzone vom übrigen Europa führte. Darauf fiel die Frequenz in den westlichen Regelzonen ab, weil dort Leistung fehlte. Glücklicherweise waren vor allem in der BRD viele Dampfkraftwerke am Netz, da nur schwacher Wind wehte. Sie verhinderten mit ihrer Momentan-Reserve eine kritische Frequenzminderung und konnten durch Erhöhen ihrer Leistung die Sollfrequenz in kurzer Zeit wieder sichern.
Die Schilderung zeigt, dass es sehr kritisch wird, wenn Wind- und Solarstrom über große Strecken geleitet wird. Kommt es hier zu einem Leitungsausfall, gibt es im Zielgebiet zu wenig Strom. Die Frequenz fällt. Im Zielgebiet Süddeutschland gibt es aber mit der fortschreitenden Abschaltung der Kern- und Kohlekraftwerke immer weniger Momentan-Reserve und Regelenergie.
Die Momentan-Reserve ist die Rotationsenergie der schweren Generatoren, die kurzfristig in Strom umgewandelt wird und so Spannungsschwankungen mildert. Um die Momentan-Reserve zu sichern, sollen daher die Generatoren der abgeschalteten Kraftwerke weiter laufen, angetrieben mit Netzstrom. Das ist ein weiterer Kostenfaktor.
Es fehlt aber weiterhin die Regelenergie, die nur durch Dampfkraftwerke verlässlich erzeugt werden kann. Wind- und Solarstromanlagen kann man zwar herunterfahren, Wind und Sonne bleiben unbeeinflussbar. Ohne Dampfkraftwerke ist eine kritische Unterversorgung in Süddeutschland vorprogrammiert, die zu einem flächendeckenden Blackout führen kann, wenn das dortige Übertragungsnetz abgeschottet wird. Die angrenzenden Netze werden durch Strommangel oder Überfluss instabil und können gleichfalls kollabieren. Ein europaweiter Blackout wäre die Folge.
Es zeigt sich immer mehr, dass die Dampfkraftwerke in der BRD unverzichtbar sind. Eindrucksvoll wurde das während der Krise am 8 Januar demonstriert. Das Kohlekraftwerk Heyden in Ostwestfalen wurde zum Jahresanfang abgeschaltet und bereits eine Woche später wieder reaktiviert, um einen Netzzusammenbruch am darauffolgenden Montag zu vermeiden. Inzwischen war es weitere fünfmal am Netz.
Es wird spannend! Wenn weitere Kraftwerke abgeschaltet werden, wird ein Blackout unvermeidlich. „Experten“ der Regierung überlegen zur Zeit, wie man durch gezielte Abschaltungen von Industriebetrieben und Versorgungsbereichen bei Dunkelflauten den Zusammenbruch des Netzes verhindern kann, wenn Dampfkraftwerken zu wenig Regelenergie erzeugen. Strommangel wie in der früheren DDR wird dann wohl alltäglich sein.
Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz www.NAEB.info und www.NAEB.tv
Das ist die weltdümmste Energiepolitik! – Steffen Kotré – AfD-Fraktion im Bundestag
3. Februar 2021 | AfD-Fraktion Bundestag
„Die Bundesregierung plant den vollen Angriff auf die Meere! Jetzt sollen in Nord- und Ostsee vermehrt Windindustrieanlagen gestellt werden – ökologisch eine Katastrophe! Das ist das Ergebnis einer völlig kopflosen Energiepolitik, die es geschafft hat, gleich aus zwei sicheren Energieträgern gleichzeitig auszusteigen. Die Fantasten der Energiewende versuchen die Physik und die Ökonomie auszuhebeln – mit dem Ergebnis, dass wir bald ganz im Dunklen sitzen.“
NAEB Stromverbraucherschutz e.V.
Heinrich Duepmann
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Der Bau eines Flüssigerdgasterminals in Wilhelmshaven wird gestoppt. Es fehlen Abnehmer für einen Umschlag von festen Mindestmengen Flüssiggas über 20 Jahre. Dies ist für eine rentable Investition erforderlich. Schuld ist die unberechenbare Energiewendepolitik der Bundesregierung.
Bedeutung von Wilhelmshaven
Wilhelmshaven ist die Energiedrehscheibe von Niedersachsen. Der einzige Tiefwasserhafen mit einer Wassertiefe von 20 Metern kann Tanker bis zu einer Ladekapazität von 300.000 Tonnen abfertigen. Gut 20 Prozent der Rohölimporte kommen über Wilhelmshaven in die BRD und werden durch Pipelines nach Hamburg und Köln zu Raffinerien gepumpt.
In einem Salzstock unter der Stadt lagern rund 10 Millionen Tonnen als Notreserve der BRD. Die Kosten werden durch etwa 0,5 Cent für jeden Liter Kraftstoff an der Tankstelle getragen. Die Bundeswehr hat zusätzlich noch eine eigene Notreserve im Salzstock Etzel, 25 Kilometer südlich von Wilhelmshaven.
Stromerzeugung im Großraum Wilhelmshaven
Wilhelmshaven hat zwei Steinkohlekraftwerke mit einer Leistung von jeweils 750 Megawatt (MW). Bis zu 4 Millionen Tonnen Kohle wurden jährlich über die Niedersachsenbrücke für die Kraftwerke in Wilhelmshaven und im Binnenland importiert. Das zweite Kraftwerk ist erst vor wenigen Jahren in Betrieb genommen worden. Es verfügt über einen Wirkungsgrad von 46 Prozent. Ältere Kraftwerke haben Wirkungsgrade von knapp 40 Prozent. Sie brauchen zur Erzeugung der gleichen Strommenge 15 Prozent mehr Kohle.
Solche grundlastfähigen Kraftwerke sind für ein stabiles Netz erforderlich. Sie geben die Netzfrequenz vor. Windstrom und Solarstrom muss zum Einspeisen auf die Frequenz und Phase des Netzes eingeregelt werden. Weiter müssen die Kraftwerke die vom Wetter gesteuerten schnell wechselnden Wind- und Solarleistungen auf den Verbrauch regeln.
Im Großraum von Wilhelmshaven drehen sich Windgeneratoren mit einer installierten Leistung von mehr als 3.000 MW. Hinzu kommen noch die Off-Shore-Anlagen mit etwa 1.000 MW. Die tatsächlichen Leistungen der Windanlagen schwanken je nach Wetterlage zwischen 0 und 60 Prozent der installierten Leistung an Land und bis zu 80 Prozent auf See. Im Mittel werden an Land 20 und auf See 40 Prozent erreicht. Die Kraftwerke in Wilhelmshaven können also mehr Energie erzeugen als die rund 2.000 Windgeneratoren der Umgebung.
Energiewendebedingte Fehlinvestitionen
In Wilhelmshaven wurde ein neues Umspannwerk mit einer etwa 35 km langen Hochspannungsleitung nach Conneforde, dem nächsten Verteiler im Süden, gebaut. Die Kosten liegen bei 200 Millionen Euro. Ausgelastet ist die Leitung nur bei Starkwind, also nur einen geringen Teil des Jahres.
Die BRD will die Kernkraftwerke und Kohlekraftwerke in den nächsten Jahren abschalten. Dann müssen ausschließlich Gaskraftwerke die Grundlast, die zur Netzstabilität erforderlich ist, übernehmen. Gas muss weitgehend importiert werden. Die Förderung in der BRD ist gering und zu vernachlässigen. Zur sicheren Energieversorgung müssen alle Wege genutzt werden.
Gaspipelines können von Terroristen angegriffen werden oder von den Lieferanten zur Erpressung geschlossen werden. Flüssiggas, das aus verschiedenen Ländern auf dem Weltmarkt angeboten wird, ist dann immer noch zu haben. Daher muss die BRD auch Flüssiggas importieren können, was aber scheitert. Es gibt bisher kein Flüssiggasterminal in der BRD – im Gegensatz zu Südeuropa, das vorwiegend mit Flüssiggas versorgt wird.
Wilhelmshaven ist mit seinem Tiefwasserhafen und seiner Infrastruktur hervorragend für ein deutsches Flüssiggasterminal geeignet. 25 Kilometer südlich des Hafens ist einer der größten Gasspeicher der BRD mit 50 Kavernen im Salzstock Etzel. Uniper, die ehemalige Kraftwerksparte von EON, hat das Projekt vorangetrieben. Vor Baubeginn wurden Nutzer gesucht, die über das Terminal 20 Jahre lang eine Mindestgasmenge pro Jahr umschlagen. Es wurde ein Import von 10 Milliarden Kubikmetern geplant. Das sind etwa 10 Prozent des deutschen Gasbedarfs. Es haben sich zu wenig Nutzer gemeldet. Damit wurde das Projekt auf Eis gelegt.
Traumtänzerische Energiewendepolitik
Offensichtlich ist in der BRD keine Planungssicherheit mehr gegeben. Investoren müssen mit kostentreibenden Gesetzen rechnen, wie beispielsweise mit der im kommenden Jahr fälligen Steuer auf Brennstoffe, die dem unkundigen Bürger als CO2-Abgabe zwecks Klimarettung verkauft wird. Grün-Rot opponiert gegen Flüssiggas aus Fracking-Feldern. Es besteht die Gefahr, dass kurzfristig die Anlandung von Fracking-Gas verboten wird. Doch auch staatliche Garantien haben keinen Wert. Kraftwerke werden stillgelegt und staatliche Produktionsgarantien einfach aufgehoben. Mit diesen Erfahrungen fehlt jegliche Planungssicherheit und Verlässlichkeit für mindestens 20 Jahre.
Das Land Niedersachsen mit den Ministerpräsidenten Stephan Weil und seinem Umwelt- und Energieminister Olaf Lies, der sogar Elektro-Ingenieur ist, will statt Flüssiggas „grünen“ Wasserstoff importieren. Der ist zwar mindestens zehnmal teurer, doch die vermeintliche Klimarettung ist jeden Preis wert, auch die Demontage von Industrie. Dafür werden Millionen an Steuergeldern verschleudert.
Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz www.NAEB.info und www.NAEB.tv
[1] Bildquelle: Bildschirmkopie Uniper LNG Erdgas
Argumente für ein deutsches LNG-Terminal in Wilhelmshaven | Uniper
16. Dezember 2018 | Uniper
Die BRD strebt eine Diversifizierung seiner Versorgung mit Erdgas an. Wilhelmshaven wäre der ideale Standort für den Bau eines Terminals für verflüssigtes Erdgas (LNG), basierend auf einer Floating Storage Regasification Unit (FSRU). LNG ist ein klarer, farbloser, ungiftiger flüssiger Brennstoff, der durch Kühlung von Erdgas auf minus 162°C hergestellt wird. Dieser Kühlprozess reduziert das Volumen um den Faktor 600 und ermöglicht einen leichteren Transport zu den Kunden.
LNG Truck Refuelling: https://www.youtube.com/watch?v=L53v3mujv_0
Mehr auf: https://www.lng-wilhelmshaven.com
Und hier spricht ein von Steuergeldern alimentierter Lügner:
Lorenz Gösta Beutin, DIE LINKE: Neue Flüssiggas-Terminals und Gas-Pipelines gefährden Klimaziele!
14. November 2019 | Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Eine neue Gasinfrastruktur aus Pipelines und Flüssiggas-Terminals wird für lange Zeit gebaut, deutlich über einen Zeitraum hinaus, bis zu dem die Welt treibhausgasneutral sein sollte. Auf der Strecke bleiben könnten dabei die Klimaschutzziele der BRD und Europas. Das diese aus dem Blick geraten, ist eine große Gefahr.
Niedersachsen ist der richtige Standort für LNG-Terminals! Stefan Henze, MdL (AfD)
9. Januar 2019 | AfD-Fraktion Niedersachsen
„Niedersachsen hat mit Stade und Wilhelmshaven zwei hervorragende Standorte am Start, die beide viele Vorteile gegenüber Wettbewerbern aus anderen Bundesländern haben. Auch ausländische Partner haben sich aus unterschiedlichen Interessen schon für unsere beiden Standorte starkgemacht: Für Stade der US-Botschafter Richard Grenell, wobei ich persönlich amerikanisches Frackinggas durchaus kritisch sehe. Für Wilhelmshaven hat sich der Botschafter von Katar – übrigens der weltgrößte Exporteur von Flüssiggas – starkgemacht.
Letztlich wird die Entscheidung über den Standort des ersten LNG-Terminals aber von den Investoren getroffen, auch wenn die Bundesregierung den Standort, der am schnellsten und am kostengünstigsten gebaut wird, fördern möchte. Wenn, wie aus Stade zu hören war, die Investoren in der Lage sind, ohne solche Fördermittel auszukommen, umso besser. Das hört mal als steuerzahlender Bürger gerne.“
Abschließende Beratung: a) Niedersachsen braucht jetzt ein eigenes LNG-Konzept! – Antrag der Fraktion der FDP – Drs. 18/1392 – b) Flüssiggasterminal an der niedersächsischen Nordseeküste errichten, umfassendes LNG-Konzept erstellen – Antrag der Fraktion der SPD und der Fraktion der CDU – Drs. 18/2194 – Beschlussempfehlung des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung – Drs. 18/2254 – dazu: Änderungsantrag der Fraktion der FDP – Drs. 18/2318
Erfolgt der Rückbau der BRD zur Agrarnation?
2019 | Dietmar Friedhoff, MdB
Der Besuch des Präsidenten der Republik Congo, der Rückbau unserer Automobilindustrie, E-Mobilität und Kinderarbeit in Afrika? Links-Grüne Politik und die Zurückentwicklung der Industrienation BRD zum Agrarstaat? Wie hängt das alles zusammen? Dietmar Friedhoff fasst zusammen.
NAEB Stromverbraucherschutz e.V.
Heinrich Duepmann
Forststr. 15